... hat mit Selberdenken eigentlich nichts zu tun. Die Zen-Praxis besteht darin, einfach zu sitzen, also nichts zu tun und nicht zu denken, sondern nur zu sein.
Ganz schön schwer, nur zu sein... Eselsbrücke ist die Konzentration auf das Atmen. Mir gelingt das Nichtdenken bis jetzt immer nur für ein paar Sekunden.
Zen hat mal jemand als antirational bezeichnet, weil der Verstand dabei an seine Grenzen geführt werden soll. Dazu dienen auch Koans - unlösbare Rätsel oder unverständliche Geschichten, über die der Übende so lange nachdenken soll, bis sein Verstand aufgibt und er zur Erleuchtung gelangt. Das habe ich noch nicht versucht - und Erleuchtung ist mir suspekt.
Für mich ist die Übung in Kon-zen-tration wichtig. Und die kann man immer und überall anwenden und nutzen, nicht nur beim Sitzen und Atmen. Konzentration auf das, was man gerade tut, ist bei (geistig oder körperlich) schweren Aufgaben natürlich unbedingt erforderlich; einfache Tätigkeiten wie Zähneputzen bieten sich als Übungsmöglichkeiten an.
Ja, und auch das Selberdenken geht sicher nicht ohne Konzentration.Die positiven Auswirkungen von (Zen-) Meditation sind weitgehend erforscht und auf den Medititationsseiten im Internet nachzulesen. Die eng verwandte Achtsamkeitsmeditation wird auch therapeutisch erfolgreich angewendet.
Faszinierend ist die lebenslange Herausforderung und die unbegrenzten Anwendungsmöglichkeiten: die Aufgabe heißt ganz einfach zu sein -- beim Tun (und Haben) oder darüber hinaus bewußt zu sein.