... ist ja auch schon ein etwas angestaubter Begriff. (Ganz) früher nannten sich diese Leute Avantgardisten, dann Nonkonformisten. Sie betrieben Paradigmenwechsel und Reengineering, heute heißt das Disruption oder Sich-selbst-neu-erfinden.
Nun lese ich im Querdenker-Forum Beiträge, die ziemlich geradeaus gedacht sind. Sponsoren sind Daimler, BMW usw. Das sieht mehr nach Hauptstrom (Mainstream) als nach Spielwiese für Querköpfe aus. Das Querdenkertum soll offensichtlich bei Innovationen behilflich sein.
Zur Förderung des entsprechenden Klimas laufen Vorstandsvorsitzende ohne Krawatte, in abgewetzten Jeans oder mit roten Sneakers rum. Das macht aus hierarchischen Gutsherren-Organisationen selbstverständlich keine Ideen-Werkstätten - auch wenn in allen Büros Kicker-Tische und Tischtennis-Platten stehen.
Dazu braucht man etwas anderes, nämlich die guten alten Ansätze des Intrapreneuring unter Anwendung der system- oder chaos-theoretischen Erkenntnisse:
- dissipative Struktur: verlangt am Anfang viel mehr (eben verschwenderisch) Ressourcen reinzugeben, als man kurzfristig zurückerwarten kann
- Selbstorganisation: erfordert zuzulassen, daß autonome Zellen wirklich machen können, was sie für richtig halten
- Eigendynamik: heißt Verzicht auf Management von oben oder außen.
Denksportaufgabe für Unternehmen wäre, diese Faktoren hinsichtlich der Realisierung in der eigenen Organisation durchzudeklinieren --- und dann umzusetzen.