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Audits – auch ein Mittel gegen Selbstverantwortung

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Im Kampf gegen Selberdenken und Selbstverantwortung haben sich Audits bewährt. Deshalb hypertrophiert das Auditwesen zur Zeit in unseren Unternehmen.


Audits haben zwar bis jetzt kein Qualitätsproblem behoben oder verhindert, haben sich aber zum Zwang entwickelt. Einerseits will man auf Nummer sicher gehen, andererseits Kontrolle und Macht ausüben. Vor allem ist es ein riesiger Markt geworden – ein Broterwerb für Menschen, die lieber nichts selbst auf die Beine stellen, sondern nach vorgegebenem Schema andere beaufsichtigen wollen.


Revisionen der Buchhaltung – unternehmensintern und durch Betriebsprüfer – hat es vernünftigerweise immer gegeben, genauso wie Kontrollen durch Gewerbeaufsicht , Lebensmittelkontrolle, Gesundheitsamt und TÜV.


Aber dann betrat in den 1980er Jahren das Qualitätsmanagement die Bühne. Die japanische Autoindustrie schaffte mit viel weniger Aufwand wesentlich bessere Qualitätsergebnisse als die deutsche und amerikanische. Die Wallfahrten nach Japan resultierten in der Einführung des TQM – des Total Quality Management. Grundsatz: Qualität wird produziert und nicht kontrolliert. Das Augenmerk wurde auf die Prozesse gerichtet, jeder Mitarbeiter wurde auf die Qualitätsstandards verpflichtet.


Aus diesem an sich sinnvollen Ansatz wurde dann ganz schnell ein Riesen-Geschäft, ein Markt, und schließlich ein bürokratisches Bevormundungsinstrument: Im Nu waren neue Organisationen gegründet und auch die bestehenden wie der TÜV mischten mit: es gab Seminare, Kongresse, Workshops – national und international. Und man konnte sich als Unternehmen zertifizieren lassen.


Ich erinnere mich daran, daß wir bis Anfang der 1990er Jahre in der Konsumgüterindustrie überlegten, ob wir so ein Zertifikat brauchten. Ein Berater riet uns ab, so lange wir vom „Markt“ nicht dazu gezwungen würden, weil der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen stand. In der Autoindustrie war der Zwang zur Zertifizierung damals schon gegeben.


Szenenwechsel. Anfang der 2000er Jahre in der Metall- und Elektro-Industrie: Als wir mitten in einer schweren Restrukturierung steckten und Massenentlassungen durchzuführen hatten, wurde beim Qualitätsaudit geprüft, ob Trainingsbedarf erfaßt, Kursanmeldungen und -teilnahmen korrekt registriert und Feedbackbögen ausgefüllt wurden. Zumindest fand ich beim Auditor ein gewisses Gehör und sogar Verständnis, als ich ihm im Abschlußgespräch erklärte, daß die auditierten Themen nichts mit der Qualität der augenblicklichen Personalarbeit zu tun hatten. Die erforderte nämlich vor allem gute Zusammenarbeit mit Betriebsrat und Gewerkschaft und klare, offene Kommunikation mit der Belegschaft.


Mittlerweile wird nicht nur Qualität auditiert und zertifiziert, sondern auch Nachhaltigkeit, Sicherheit, Compliance und sonst was. Hinzu kommt, daß jeder Erstausrüstungskunde auch noch auditiert --- mit dem Ziel, beim Kostenreduzieren zu „helfen“, um die Preise zu senken.
Mit Qualität im Sinne von Kundennutzen hat das nur noch sehr wenig zu tun. Und die Skandale sind dadurch nicht weniger geworden.

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