Beim Selberdenken ist Erinnerung durchaus hilfreich.
„Forget the past!“ sagen einige Bosse, um angeblich und vermeintlich disruptive Entwicklungen im Unternehmen zu fördern. Als wenn es früher keine einschneidenden Veränderungen gegeben hätte, die heute disruptiv genannt werden, und als wenn man nicht aus früheren Veränderungsprozessen lernen könnte.
Es gibt offensichtlich ein starkes Bedürfnis, Erinnerung nicht zuzulassen.
Aber worum geht es wirklich? Natürlich mal wieder um Manipulation und Macht!
Es geht darum, die Gehirne der anderen zuzuschmieren, um die eigenen Interessen durchzusetzen in Form von politischer Einflußnahme, Verkauf von Produkten, Beratungs- und Dienstleistungen und vieles mehr.
Den geistigen Überbau bilden Begriffswolken wie Digitalisierung oder Globalisierung. Die technische Basis bieten Internet, Smartphones, Apps und der ganze Schnickschnack drumherum. Und die Methode besteht darin, den „Usern“, Mitarbeitern, Wählern – also den Opfern – weißzumachen, daß sie dauernd der neuesten Entwicklung hinterherrennen müssen.
Ich finde die unkuhle Erinnerung immer wieder äußerst hilfreich, z.B. die Erinnerung daran, daß menschliches Leben – selbst in sogenannten Hochkulturen – einmal möglich gewesen sein muß ohne Smartphone und Internet, ja sogar ohne Telefon und Fax.